Moskau-Trip beginnt ohne Lucic

Auf Vladimir Lucic muss der FC Bayern in Moskau gegen Khimki verzichen. er hat rückenprobleme. Foto: FCBB

Fast eine knappe Woche sind die Bayern-Basketballer zuletzt unterwegs gewesen, der Sonntag war endlich frei – doch am Montag ging es schon weiter für sie, und zwar mit der nächsten Woche „on the road“ – sie endet dann erst am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den aktuellen BBL-Tabellenzweiten Crailsheim. Ihren Job werden die Münchner bis dahin in Russland verrichten, zwei Partien im fernen Moskau sind von der EuroLeague anberaumt: Am Dienstag (26.1., 18 Uhr) gibt es beim Duell mit Khmiki Moskau (18 Uhr) ein Wiedersehen mit Devin Booker und Stefan Jovic, ehe am Freitagabend der Titelfavorit und Co-Tabellenführer ZSKA Moskau (18 Uhr/jeweils MagentaSport) Gastgeber der Bayern ist.

FCBB-Cheftrainer Andrea Trinchieri muss dabei erneut mit einem sehr knappen Zehner-Kader und ohne ein Quintett auskommen: Denn neben dem noch angeschlagenen Kapitän Nihad Djedovic (Aufbautraining), Zan Mark Sisko und Robin Amaize, die bereits seit mehreren Wochen fehlen, können nach seinem kurzen Comeback erneut auch Topscorer Vladimir Lucic (Rücken) sowie Youngster Matej Rudan (Sprunggelenk) nicht eingesetzt werden. Wie in Bayreuth (98:78) gehören die Bayern-Talente Sasha Grant, 18, und Jason George, 19, zum Münchner Notaufgebot.

Trinchieri sagte vor der Abreise am Montagmittag: „Das ist jetzt der Moment, an dem wir uns auf uns selbst fokussieren müssen. Wir müssen zurück auf unseren Weg, der uns zu einigen guten Resultaten geführt hat. Khimki ist – wen auch immer sie dabeihaben – auf jeden Fall ein sehr talentiertes Team. Ich muss meinem Team klarmachen, dass wir auf diesen Gegner ohne einen Blick auf die Tabelle schauen müssen. Denn das Ranking ist nur die Konsequenz aus vielen Einflüssen, ihr Talent ist aber nicht der Grund dafür.“

Trinchieri fehlt ein Quintett: Auch Djedovic, Sisko, Amaize und Rudan müssen weiter passen

Der fünftägige Aufenthalt in Russland steht auch deshalb unter besonderen Vorzeichen, als dass dort neuerdings wieder Zuschauer in den Hallen zugelassen sind, von 50 Prozent Kapazität ist zum Teil die Rede. Mit dem Sicherheitsprotokoll sind die Bayern seit Monaten intensiv vertraut, doch die sportlichen Aspekte nehmen in der Vorbereitung von Coach Trinchieri naturgemäß den größten Raum ein. Nach dem Kraftakt gegen St. Petersburg (82:80), der Overtime-Niederlage gegen Real Madrid und der enttäuschenden Leistung von Mailand (51:76) will sich seine Mannschaft beim einzig abgeschlagenen Team unbedingt neu ausrichten – hat nun jedoch weiterhin mit massiven Verletzungssorgen zu kämpfen. Gelänge trotzdem ein Sieg bei dieser kniffligen Aufgabe in der Moskauer Vorstadt – es wäre am 22. Spieltag bereits der 13., – würde dies die so hart erarbeitete Position in der oberen Tabellenhälfte zunächst festigen helfen.

Khimki indes ist oftmals eine geheimnisvolle Unbekannte und bekanntermaßen immer zu einem Leistungssprung fähig angesichts der vielfältigen Klasse, die in diesem kostspieligen Kader versammelt ist. Angefangen bei Topstar Alexej Shved, mit 18,1 Punkten (Platz zwei) und 7,8 Assists (Erster) pro Spiel ligaweit weiterhin ganz vorn in den Kategorien der EuroLeague. Bayerns früherer Meistercenter Booker (13,1 PpS, 5,7 RpS) weist zudem persönliche Bestwerte auf; Real-Rückkehrer Jordan Mickey (12,2 PpS) sowie die soeben verabschiedeten Ex-NBA-Profis Jonas Jerebko (11,5) und Greg Monroe (10,3) stehen ebenfalls mit zweistelligen Werten in den Listen.

Topstar Shved ist zweibester Scorer und bester Assistgeber der EuroLeague

Zwölf Niederlagen in Serie hat dieses edle Aufgebot dennoch angehäuft, zuletzt wurde Trainer Rimas Kurtinas entlassen und vorige Woche Assistent Andrej Maltsew befördert. Monroe wurde schon seit einigen Wochen nicht mehr aufgestellt, vom früheren FCBB-Center und Jerebko hat man sich soeben offiziell getrennt. In Athen (78:94) waren auch Shved, Booker und Distanzschütze Janis Timma (7,7 PpS) aus unbekannten Gründen nicht dabei. Bei der Premiere vor Fans – in Khimki offenbar 20 Prozent der Kapazität – ist jedoch wieder mit einem sehr wettbewerbsfähigen und motivierten Line-Up auszugehen, ähnlich wie beim umkämpften Hinspiel Anfang Dezember im Audi Dome (80:77).

„Das Wichtigste wird sein, so hart wie es geht zu spielen mit dem Personal, was wir jetzt haben“, sagt FCBB-Guard Nick-Weiler Babb. „Wir haben im letzten BBL-Spiel defensiv sehr gut gespielt und müssen das nun auf das nächste Spiel in Khimki übertragen. Wir müssen in der Verteidigung bereit sein und zusammenhalten.“ FCBB-Center Leon Radosevic weiß, wie schwierig die Aufgabe sein wird: „Khimki hat 100-prozentig viel, viel Talent und Qualität im Team und meiner Meinung nach in Shved den besten Spieler Europas. Sie zeigen ihre Qualität bisher nicht, aber ihr Tabellenstand ist einfach nicht realistisch. Es wird es ein sehr schweres Spiel.“  (pm-FCBB)

 

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