Auch in Villeurbanne reicht es nicht für einen Bayernsieg

Enttäuscht nach einer weiteren Euroleague-Niederlage in fremder Halle kehren die Bayern aus Villeurbanne zurück. Foto: FCBB

Die Basketballer des FC Bayern haben in der EuroLeague erneut einen enttäuschen Abend auf internationalem Parkett erlebt: Der Deutsche Meister und BBL-Tabellenführer unterlag beim französischen Titelträger Asvel Villeurbanne nach einer fehlerhaften zweiten Halbzeit 65:75 (35:34) und verpasste somit im 23. Spiel den achten Saisonsieg. Die Bayern, die beim Aufwärmen auch noch Nihad Djedovic wegen einer Verletzung (Rücken) verloren, hatten zunächst Rebound-Probleme und im weiteren Verlauf zahlreiche Ballverluste (insgesamt 22, acht im dritten Viertel). So kassierte man nach dem zwischenzeitlichen 51:51 (30.) einen 21:8-Run der Gastgeber, mit deren physischer Verteidigung die Bayern überhaupt nicht mehr zurechtkamen.

Co-Kapitän Vladimir Lucic erzielte bei seinem Comeback nach fünf Spielen verletzungsbedingter Pause 14 Punkte. Zudem konnte der Franzose Mathias Lessort in seiner Heimat mit derselben Punktausbeute und fünf Rebounds überzeugen.

Am kommenden Wochenende bestreiten die Bayern gleich zwei Heimspiele: am Freitag, den 7. Februar, ab 20.30 Uhr ebenfalls in der EuroLeague gegen Valencia und am Sonntag (9.2.) ab 15 Uhr in der BBL gegen die Giessen 46ers.

 

1. Viertel

Der FCBB startete mit Maodo Lo, Petteri Koponen, Paul Zipser, Danilo Barthel und Greg Monroe in das Auswärtsspiel bei den heimstarken Franzosen. Die Bayern fanden, ähnlich wie in Mailand vergangene Woche, gut in die Partie und hielten den Zwischenstand stets offen, lagen maximal mit vier Punkten in Rückstand (3:7/4. Spielminute). Für positive Nachrichten sorgte Vladimir Lucic, der Serbe kam in der siebten Minute zu seinem Comeback. Zan Mark Sisko brachte die Gäste erstmals in Führung (16:14), ehe der Rückkehrer mit seinem ersten Wurf den 18:16-Zwischenstand aus Sicht der Bayern erzielte.

2. Viertel

Mit ihren ersten Punkten im zweiten Abschnitt sorgten die Bayern für das offensive Highlight des Abends: Alley-Oop-Pass von TJ Bray auf Mathias Lessort, der athletisch über Ringniveau vollendete (20:18/11.). Die Münchner blieben effektiv im Angriff und bauten mit einem 9:2-Lauf durch Lucic und Josh Huestis die Führung bis auf sieben Punkte aus (29:22/15.). Der Rückkehrer zu diesem Zeitpunkt bereits mit acht Punkten bei perfekter Ausbeute aus dem Feld. Die Bayern ließen den ProA-Tabellenführer in den verbleibenden Minuten aber vor der Pause wieder herankommen und gingen nur mit einem 35:34 in die Kabine.

3. Viertel

Nach der Pause trafen Monroe und Koponen (40:37/22.), ehe Villeurbanne in drei Minuten einen 9:0-Lauf startete und bis auf sechs Punkte davonzog. Die Bayern antworteten mit wichtigen Punkten von Barthel und Sisko (45:48/28.). Nach einer halben Stunde glich Lucic die Partie aus, doch Villeurbanne bezwang die Sirene und ging mit einem Drei-Punkte-Vorsprung ins letzte Viertel.

4. Viertel

Lucic eröffnete das Scoring bei den nun mit erheblichen Problemen beim simplen Einwurf kämpfenden Münchner – die Franzosen ließen sich nicht bitten und gingen zweistellig in Führung (53:66/33.). Lessort erzielte die nächsten sechs Punkte der Bayern, zweimal setzte er dabei stark am offensiven Brett nach (59:66/35.). Villeurbanne zeigte sich jedoch unbeeindruckt und brachte den achten Heimsieg sicher ins Ziel. Landsmann Lessort erzielte im letzten Viertel zehn seiner 14 Punkte.

Oliver Kostic, Chefcoach München: „Diese Niederlage ist einfach zu erklären: Wir sind soft geworden, wir haben unser physisches Spiel komplett verloren, gegen Ende des dritten Viertels und im letzten. Wir wollten dann zurückkommen, aber das war nicht einfach. Wir hatten Probleme schon beim Einwurf, Asvel hat sehr viel Druck gemacht. Physisch haben wir aber Probleme und das kannst du auf diesem Level nicht kompensieren. Ohne Nihad Djedovic hatten wir dann noch einen Spieler weniger, er hat beim Aufwärmen so kurz vor dem Spiel Schmerzen bekommen, dass wir ihn nicht mal ersetzen konnten durch einen anderen Spieler. Speziell heute hat er uns natürlich gefehlt mit seinem physischen Spiel.“

Danilo Barthel: „Wir haben nicht auf die physische Art von Asvel regagiert. Im dritten Viertel haben wir uns versteckt, hatten so viele Ballverluste, da konnten sie oft punkten. In den letzten 10 Minuten haben wir dann vollständig unser Konzept verloren. So können wir auswärts nicht gewinnen.“

LDLC Asvel Villerubanne – FC Bayern Basketball 75:65 (34:35)
  • FCBBVladimir Lucic (14 Punkte), Mathias Lessort (14/5 Rebounds), Petteri Koponen (7), Paul Zipser (7), Greg Monroe (6/7 Rebounds), Zan-Mark Sikso (6), Danilo Barthel (5), Maodo Lo (3), Josh Huestis (3), TJ Bray (6 Assists) und Alex King.
  • Topscorer LDLC Asvel VillerubanneJordan Taylor und Adreian Payne (15 Punkte).
  • SchiedsrichterCarmelo Paternico (ITA), Emilio Perez (ESP), Tomasz Trawicki (POL)
  • Zuschauer5.318

Die Punkteverteilung nach Vierteln aus Sicht des FCBB: 18:16, 17:18, 16:20, 14:21.

Zahlen & Fakten – Zweier-Quote: 50% (FCBB) // 55,3% (Villeurbanne); Dreier-Quote: 35,7% // 31,6%; Freiwurf-Quote: 87,5% // 65,2%; Rebounds: 26 // 25; Assists: 16 // 17; Ballverluste: 22 // 14. – Es fehlten: Nihad Djedovic (Rücken), Diego Flaccadori (cd) und Leon Radosevic (Rücken). (pm-FCBB)

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