Glanzloser Arbeitssieg gegen Mexico

Als deutscher Meister Playmaker begann für Maodo Lo das Qualifikationsturnier in der Starting Five gegen Mexiko. Der Ex-Münchner und Ex-Bamberger erzielte sieben Punkte in gut 17 Minuten Einsatzzeit. Foto: Bertram Wagner

Eine Leistungssteigerung im Schlussabschnitt des ersten Auftritts in der Gruppenphase bei der Olympia-Qualifikation haben es die Schützlinge von DBB-Headcoach Henrik Rödl zu verdanken, dass ihnen ein Fehlstart wie bei der WM vor zwei Jahren erspart blieb. Mit dem 82:76-Erfolg gegen Mexiko, das noch vor dem letzten Viertel mit fünf Punkten in Führung lag (62:67), steht nun bereits die Tür zum Halbfinale am Samstag weit offen. Mehr als ein kleines Erfolgserlebnis war dieser hartumkämpfte Sieg nicht, denn nur der Turniersieger aus Split sichert sich das Olympiaticket Tokio 2021.

Letztlich entschieden die weitaus tiefere Rotationsmöglichkeit (fünf Spieler punkteten zweistellig) und die körperliche Überlegenheit (14 Offensivrebounds) gegen eine mittelamerikanische Mannschaft, die ihre Chancen beherzt nutzte und erst mit zunehmender Spielzeit kräftemäßig nachließ. Neun mickrige Punkte im vierten Spielabschnitt belegen dies deutlich. Der Favorit, der im Vorfeld mit vielen Unruheherden zurechtkommen musste (darunter das Nichtmitwirken von Dennis Schröder), landete diesen mühsamen Erfolg ohne spielerische Glanzpunkte. Angesichts der Tatsache, dass nach dem Supercup das letzte Vorbereitungsspiel gegen Senegal zwecks Feinabstimmung ausfiel, war es zunächst nicht verwunderlich, als sich in der Defensive immer wieder Lücken offenbarten. Da auch die Wurfgenauigkeit aus der Distanz zu wünschen übrig ließ (erste Halbzeit nur drei Dreier bei 17 Versuchen; gesamt dann 7/29), gerieten die Deutschen, bei denen zehn Spieler zum Einsatz kamen, sowohl im ersten Viertel (12:21) als auch nach der Pause (43:51) in höhere Rückstände. Ausgerechnet Andi Obst war es dann mit zwei Dreiern, der den 59:59-Ausgleich markierte, nachdem er zuvor ausschließlich „Fahrkarten“ schoss.

Nach diesem doch unerwartet schwierigen Spiel steht am Donnerstag (16.30 Uhr, kostenlos und live auf MagentaSport) die zweite Herausforderung gegen Russland an. Hierzu bedarf es einer Leistungssteigerung, will man nicht im Halbfinale auf den Ersten der anderen Gruppe treffen. Letztlich zählte beim Auftakt nur das positive Ergebnis, es ist noch genug Luft nach oben.  Bertram Wagner

Zweistellig punkteten: Saibou (17), Bonga (13), Obst (11), Wagner (11) und Voigtmann (10) für Deutschland – Cruz (30) und Ayon (18) für Mexiko.

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