Bayern will Olympiakos hinter sich lassen

Mit Olympiakos trifft der FC Bayern auf ein punktgleiches Team in der euroleague. Foto: FCBB

Die Energie-Reserven wieder auffüllen, die Enttäuschung des letzten Spiels im Pokal vertreiben und aus den dortigen Fehlern lernen – den Bayern-Basketballern und ihrem Chefcoach Andrea Trinchieri hat es nicht an Inhalten gefehlt in dieser Trainingswoche, an die sich wieder ein intensives Programm anschließt: Am Freitag (23.10.) kommt es im Audi Dome zum Duell mit dem punktgleichen Topteam Olympiakos Piräus, ehe am Sonntag und Montag die weiteren Pokal-Vorrundenspiele in Weißenfels gegen den MBC und Crailsheim folgen.
Spielbeginn ist am Freitagabend um 20.30 Uhr, „MagentaSport“ geht wie immer 15 Minuten vor Tip-off auf Sendung.

Obwohl der FCBB am Freitag erneut ohne seine Fans auskommen muss, freuen sich die Bayern auf einen Festtag, denn das formstarke Olympiakos zählt zu den großen Namen des europäischen Basketballs. Das liegt nicht zuletzt an den einheimischen Hauptdarstellern um Trainer Georgios Bartzokas, der Olympiakos 2013 zum Gewinn der Königsklasse führte.

Spanoulis, Printezis und Sloukas – mehr Erfahrung geht nicht

Sein Münchner Kollege Trinchieri kennt das Trio und auch die Kräfteverhältnisse trotz aktuell jeweils 3:1 Siegen und der beiden verblüffenden Auswärtssiege seines Teams in Tel Aviv und bei Fenerbahce: „Das wird ein Spiel zweier völlig unterschiedlicher Mannschaften. Denn sie sind super erfahren, so erfahren wir kaum ein anderes Team. Wir spielen gegen drei Götter des Basketballs, gegen Spanoulis, Sloukas und Printezis, die alle die EuroLeague schon gewonnen haben – wir dagegen sind im Vergleich zu ihnen noch grün, völlig unerfahren auf dem Level. Also müssen wir einen Weg finden, diese Lücke zu schließen. Und du kannst leider keine Erfahrung im Supermarkt kaufen, du musst mehr Energie dagegensetzen. Wir müssen auf ihre Härte antworten und die Bretter kontrollieren, denn sie gehören zu den besten Teams beim Offensivrebound. Und wir müssen eben auf diese Drei aufpassen, die Geschichte in unserem Sport geschrieben haben.“

Wie die Bayern erwischte auch Olympiakos nach einer knappen Auftaktniederlage (67:68 daheim gegen das Überraschungsteam Kaunas) mit drei Siegen in Serie einen gelungenen Start in die neue Saison: Lokalrivale Panathinaikos Athen wurde 78:71 bezwungen, Geheimfavorit Olimpia Mailand sogar recht deutlich (86:75) und Maccabi Tel Aviv mit 85:82 Punkten, dem identischen Score der Bayern gegen die Israelis.

Im Blickpunkt steht wieder auch der junge Münchner Backcourt um Wade Baldwin, 24, Zan Mark Sisko, 23, und auch Nick Weiler-Babb, 24. Gerade das Tandem Baldwin und Sisko, das jüngste Playmaking-Duo der EuroLeague, hat sich bisher hoffnungsvoll präsentiert. US-Guard Baldwin – vergangenes Jahr bei Piräus in seinem ersten Profijahr – ist mit 2,75 Steals derzeit nicht nur bester Balldieb des Wettbewerbs. Neben Sisko sorgt er auch dafür, dass sich die Bayern im Vergleich zur Vorsaison erheblich beim Verhältnis von Turnovers (13,2) und Assists (16) stabilisiert haben.

Auf der Gegenseite wartet allerdings am Freitag gerade bei den Guards pure Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit: Neben der unverwüstlichen Legende Vassilis Spanoulis (38/8,3 PpS) zieht nun vor allem Kostas Sloukas die Fäden, der 30-jährige Spielmacher ist nach fünf Jahren bei Fenerbahce in seine Heimat zurückgekehrt. Gegen Maccabi absolvierte er sein 250. EuroLeague-Spiel, pro Partie legte er bisher sechs Assists auf.

Vladimir Lucic: „Sie wissen, wie man spielen muss“

Rekordmann ist aber Spanoulis (328 Einsätze), seine 4.272 Punkte und 1.523 Assists sind jeweils All-time-Bestwert in der Königsklasse. Mit einem Index-Rating von 4040 Punkten führt „V-Span“ Spanoulis auch diese Kategorie an. Fast im Schatten dieses griechischen Idols steht ein weiterer Rekordjäger: Landsmann Georgios Printezis liegt bei den All-time-Punkten zwar gut 1.000 Zähler hinter Spanoulis, aber insgesamt auf dem dritten Platz. In der aktuellen Saison ist der 35-jährige Forward zudem mit Guard Aaron Harrison (je 10,8 PpS) der Topscorer seines Teams. Printezis‘ Klasse findet sich in den Hitlisten zudem auch beim Rebounding (1.339, Platz 5) und bei den gespielten Partien (313, 3.) dokumentiert.

Neben Spanoulis, Printezis, Sloukas (8,8 PpS) und Harrison, der den Siegkorb gegen Maccabi erzielte, sorgen auch der frühere Bayreuther Hassan Martin (10,5 PpS/6 RpS) sowie Dreier-Schütze Sasha Vezenkov (8,3 PpS) für zuverlässiges Scoring. Wie Martin gehört Octavius Ellis (5,8 RpS) ebenfalls zu den besten elf Reboundern der noch jungen Saison. FCBB-Center Jalen Reynolds ist derzeit Siebter (7,0).

„Sie sind so unglaublich erfahren und Jahr für Jahr ganz oben dabei“, zollt FCBB-Co-Kapitän Vladimir Lucic dem Gast viel Respekt. „Sie wissen, wie man spielen muss, das wird hart für uns, aber wir wollen ihre Toughness und Energie matchen und alles versuchen, um wieder gut auszusehen.“

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