Die „Bombe“ platzte kurz vor dem Abflug der Basketball-Nationalmannschaft zum alles entscheidenden Qualifikationsturnier bezüglich der Olympiateilnahme in Tokio: Dennis Schröder wird nicht für Deutschland spielen können! Grund dafür sind die enormen Versicherungsanforderungen, die nicht erfüllbar sind und damit einen Einsatz verhindern.
Damit endeten auch wochenlange Verhandlungen für den notwendigen Versicherungsschutz. Der sehr hohe Marktwert des 27-Jährigen, der zuletzt das Trikot der Los Angeles Lakers trug, sowie sein aktueller Status als „free agent“ stellten das unlösbare Problem dar.
Wie Bundestrainer Henrik Rödl auf der ersten Pressekonferenz in Split berichtete, habe die Mannschaft alles gut verarbeitet. „Dennis hat das Team zusammengeholt, hat selbst das Problem besprochen. Alle Mitspieler zeigten Verständnis. Natürlich war es für uns alle eine Überraschung. Ich war zwar in das ganze Prozedere eingeweiht, bin aber nach der Ankunft von Dennis nicht mehr zweigleisig gefahren. Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Wir haben keine große Chance, uns noch darüber Gedanken zu machen!“
Von entscheidender Bedeutung wird nun sein, dass Rödl in der kurzen Zeit bis zum ersten Spiel am Dienstag gegen Mexiko (16.30 Uhr, live und kostenlos bei MagentaSport) die drei Meisterspieler von Alba Berlin Nils Giffey, Johannes Thiemann und Maodo Lo zu integrieren.
Letztgenannter stellte sich nach dem Bundestrainer den Fragen der Pressevertreter. „Wir müssen die neue Situation als Kollektiv abfangen. Nichtsdestotrotz haben wir die Chance, diese wahnsinnig schwierige Quali zu überstehen. Mit Energie und Enthusiasmus als Team kann uns das gelingen. Es wäre ein wahnsinniger Erfolg. Das Gesamterlebnis Olympia ist einmalig, da will jeder Sportler hin!“
Aus dem 13er-Kader muss Henrik Rödl spätestens am Montagabend noch einen Spieler streichen, das Turnier mit sechs Mannschaften kann nur mit einem 12er-Kader bestritten werden. Auch wenn es ein herber Rückschlag ist, dass Dennis Schröder nicht sein 50. Länderspiel in Kroatien bestreiten kann, gehen die deutschen Korbjäger – mit dem Gewinn des Supercups in Hamburg im Rücken – selbstbewusst in dieses eminent wichtige Turnier. Nur der Sieger des Finals am kommenden Sonntag darf nach Japan reisen. Eines steht fest: Alle deutschen Basketball-Fans drücken dem Team ganz fest die Daumen. Bertram Wagner