Neues Jahr, altbekannter Terminwahnsinn: Um 9 Uhr früh versammelte sich am Neujahrstag der Tross des FC Bayern Basketball am Audi Dome, um nach der kurzen Silvesternacht nach Serbien aufzubrechen. Am Donnerstagabend tritt der Deutsche Meister zum Abschluss der Hinrunde in der Königsklasse bei Adria-League-Champion Roter Stern Belgrad an. Für die Bayern ist die EuroLeague-Partie der Auftakt eines sehr intensiven Monats Januar mit neun Spielen, gleich sechs davon auswärts. Schon am Sonntagnachmittag gastiert der Bundesliga-Tabellenführer in Vechta (15 Uhr).
Spielbeginn in Belgrad ist um 19 Uhr, MagentaSport überträgt wie bei jedem Bayern-Spiel live. Den nächsten Heimauftritt haben die Münchner am 10. Januar (20.30 Uhr) gegen EuroLeague-Titelverteidiger ZSKA Moskau im Audi Dome.
Nach dem insgesamt souveränen BBL-Erfolg in Bamberg (82:76) – errungen ohne Danilo Barthel und Leon Radosevic – trifft der FCBB in der 20.000 Zuschauer fassenden Belgrader Stark-Arena auf ein Team, das sich in den vergangenen Wochen nach einigen Personalwechseln sehr positiv entwickelt hat: Mit 7:9 Siegen steht Roter Stern um einen Erfolg besser als die Bayern und hat diese überflügeln können. Zuletzt wurde erstmals überhaupt in Russland gewonnen, 65:58 in Sankt Petersburg.
Seit gut fünf Wochen trainiert Dragan Sakota, 67, wieder seinen Heimatverein, er hatte 2018 AEK Athen zum Gewinn der „Champions League“ und des griechischen Pokals dirigiert. Und fünf Siege aus den letzten sieben Spielen haben offenbar die Ambitionen in der serbischen Hauptstadt weiter erhöht, denn kurzfristig wurden noch einmal zwei namhafte Spieler verpflichtet: US-Guard Kevin Punter, bisher Olympiakos Piräus (6,8 PpS), gibt gegen die Bayern sein Debüt für Red Star, der in München gut bekannte serbische Center Vladimir Stimac (2014/15) kehrte soeben von Fenerbahce Istanbul zurück. Von ABA-Konkurrent Koper wechselte kürzlich bereits Routinier Jagodic Kuridza. Vor der Saison war der langjährige Panathinaikos-Forward James Gist (7,6/4,9 RpS) der bekannteste Zugang.
Bayern-Coach Dejan Radonjic, der Roter Stern von 2013 bis 2017 erfolgreich trainierte, sagt: „Zunächst einmal wünsche ich allen ein gutes neuer Jahr 2020. Das wird ein interessanter Start vor sicherlich deutlich mehr als 10.000 Fans und in einer bekannt intensiven Atmosphäre. Roter Stern hat seinen Kader noch einmal verändert und befindet sich in einer guten Verfassung. Wir wissen, worauf wir dort achten müssen. Ich hoffe aber, dass wir uns gefestigt präsentieren werden. Ich erwarte ein physisches, enges Spiel.“
Angeführt wird der Traditionsklub vom US-Duo Billy Baron (13,1 PpS) und Lorenzo Brown (14,1), der seinen Schnitt in den letzten sechs Spielen auf knapp 21 Zähler schraubte.
Neben Radonjic erleben auch Aufbauspieler DeMarcus Nelson (2013/14) und Center Mathias Lessort (2017/18) eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Bayerns serbischer Co-Kapitän Vladimir Lucic sagt: „Wir treffen wieder auf ein sehr heimstarkes, hochmotiviertes Team, das allerdings noch mehr Qualität besitzt als Bamberg. Roter Stern hat ein wirklich gutes Team, das sich stark entwickelt hat. Es wird eine schwere Aufgabe, aber natürlich wollen wir gewinnen.“ (pm-FCBB=