Deutschland – Finnland 94:80
Deutsche Korbjäger bei der WM 2023 dabei
Nach der Bronze-Medaille bei der heimischen EM setzten die deutschen Basketballer ein weiteres Ausrufezeichen in diesem Jahr: Qualifikation zur WM 2023 geschafft! Mit dem letztlich in der zweiten Hälfte sicher herausgespielten 94:80-Sieg gegen den EM-Viertelfinalisten Finnland (hatte bereits die WM-Teilnahme vor dem Spiel in der Tasche) machten die Schützlinge von Gordon Herbert den entscheidenden Schritt Richtung Asien im nächsten Jahr. Vor knapp 4 000 Fans in der Bamberger Brose Arena, darunter viele lautstarke Jugendliche, hatten die mit drei Medaillengewinner angetretenen Deutschen zwar einen etwas holprigen Start (3:9), schafften dann aber schnell den Anschluss, ehe sie in den Schlussminuten der ersten Halbzeit mit einem 10:1-Lauf die Zeichen auf Sieg setzten (44:36).
Angeführt von dem Neu-Spanier Justus Hollatz (18 Punkte), der acht seiner elf Feldwürfe versenkte, ließen sich die Gastgeber, die zwar personell nicht aus dem Vollen schöpfen konnten, aber mit sehr viel Spielfreude antraten, den Vorsprung nicht mehr abjagen. Spätestens beim Stande von 72:54 konnten die WM-Tickets gebucht werden, auch wenn die Nordeuropäer nie aufsteckten und nochmals auf einen einstelligen Rückstand (84:76) verkürzen konnten. Letztlich nur ein Strohfeuer, denn „Wobo“ Wohlfarth-Bottermann ließ es noch zweimal richtig krachen, so dass die letzten Spielzüge keine Spannungsmomente mehr beinhalteten.
Der Jubel nach dem Schlusspfiff zeigte auch im gesamten DBB-Tross eine Spur von Erleichterung über diesen Erfolg im immer wieder heiß diskutierten „WM-Fenster“ ohne NBA- und Euroleague-Akteure. Man spürte den ganzen Abend über, dass die nominierten Spieler mit sehr großer Identifikation bei der Sache waren und engagiert ihr Tagwerk vollendeten – mit dem EM-Fahrer und Lokalmatador Christian Sengfelder sowie David Kramer als Topscorer (19).
Spielführer Bastian Doreth (3) als Back-Up für Justus Hollatz hatte auch das Heft des Handels im Aufbau jederzeit im Griff und strebt nun langsam aber sicher seinem 100. Länderspiel entgegen.
„Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft. Sie ist mit so viel Leidenschaft dabei. Wir haben heute unsere besten Spieler gebraucht und sie waren da. Es war ein gutes Publikum in Bamberg, das hinter uns gestanden und uns phasenweise getragen hat. Wir sind dabei eine Identität zu bilden und alle diese Spieler verinnerlichen das. Justus Hollatz hat eine großartige Zukunft vor sich, Chris Sengfelder wird für seine harte Arbeit belohnt. Sie muss man nicht fragen, ob sie zur Nationalmannschaft kommen möchten“, bilanzierte der zufriedene Headcoach auf der Pressekonferenz.
Völlig befreit können die Sieger nun am Montag (18 Uhr) in Slowenien antreten. Bamberg war der entscheidende Schritt, in Koper geht es nun um eine gute Gruppenplatzierung.
Text und Fotos: Bertram Wagner