Bambergs Reise endet auf Sardinien

Mit dem Spiel gegen Sassari endet die Championsleague-Saison für Brose Bamberg. Die Oberfranken haben, wie die Italienerauch, keine Chance mehr auf das Erreichen der nächsten Runde. Foto: Brose Bamberg

Brose Bamberg reist am 6. Playoffspieltag der Basketball Champions League zu Dinamo Sassari. Bereits vor der Partie am Donnerstag um 18.30 Uhr steht fest: beide Mannschaften haben keine Chance mehr auf den Einzug ins Final8. DAZN.com überträgt das letzte Spiel der diesjährigen europäischen Saison der Bamberger wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Plattformen. Kommentator ist Alex Vogel.
Für Dinamo Sassari ist die Zeit nach der Quarantäne, in die sie ja nach der Partie in Nymburk aufgrund einiger Coronafälle im Team gehen mussten, keine einfache. Vier Spiele im nahezu Zwei-Tages-Rhythmus standen seitdem an, alle vier wurden verloren. In der heimischen Lega A musste sich das Team am vergangenen Wochenende Virtus Bologna mit 77:108 geschlagen geben. Nicht ganz so deutlich war das Ergebnis im BCL-Nachholspiel am Dienstagabend. Da verloren die Sarden mit 73:91 gegen ERA Nymburk. Dabei erholten sich die Mannen von Gianmarco Pozzecco von einem schlechten ersten Viertel (19:32) bis zum Ende nicht mehr. Bendzius (15) und Treier waren die besten Scorer auf Seiten der Hausherren. Über die gesamte bisherige europäische Saison gesehen ist aber Miro Bilan Sassaris gefährlichster Werfer mit im Schnitt 16,4 erzielten Zählern. Der Kroate ist zudem mit durchschnittlich 7,8 bester Rebounder im Team, in dem Marco Spissu mit im Schnitt 7,1 Assists in dieser Kategorie teamintern am besten dasteht. Bilan war auch im Hinspiel letzte Woche der dominierende Mann der Sarden. Allerdings reichten seine 20 Punkte nicht, um den ersten Sieg der Italiener in den BCL-Playoffs einzutüten. Zwar lagen sie über 37 Minuten in Führung, die letzten 180 Sekunden aber übernahm Brose das Geschehen und sicherte sich seinerseits den Erfolg.

Brose Bamberg hatte ein paar Tage länger Zeit, um die Energie aufzufrischen. Nach den vier Spielen in neun Tagen merkte man dem Team vor allem am vergangenen Sonntag gegen Hamburg an, dass die Tanks leer waren. Mental nicht frisch genug, aber auch physisch meistens einen Schritt zu langsam – so präsentierte sich die Mannschaft lange Zeit gegen die Norddeutschen und verlor daher auch nicht unverdient mit 64:76. Da die europäische Reise mit dem Spiel auf Sardinien beendet ist und bereits 48 Stunden später das nächste schwere Spiel in der BBL gegen Bayreuth ansteht, sieht Cheftrainer Johan Roijakkers die Partie gegen Sassari daher eher als Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen, bei der vor allem die Spieler Einsatzzeit bekommen werden, die bislang nicht ganz so im Fokus standen. Zudem reist Brose erst am Spieltag selbst an, um die Reisezeit möglichst kurz zu halten. Trotz all dieser Umstände, will sich Brose Bamberg natürlich ordentlich aus der diesjährigen Basketball Champions League verabschieden – und das am besten mit einem weiteren Sieg. Denn dass das Final8 nicht erreicht werden konnte, ist nach wie vor ärgerlich. Verletzungspech und dazu das „Heimspiel in Bosnien“ waren allesamt nicht förderlich. Und dennoch hatte es die Mannschaft vor allem gegen Nymburk in der eigenen Hand, die europäische Mission weitergehen zu lassen. Doch egal, abgehakt, der Blick geht nach vorne. Das Ziel nun: die Hauptrunde in der BBL so positiv wie möglich abzuschließen und – natürlich – die Playoffs zu erreichen. Dazu ist am Samstag in Bayreuth eine große Gelegenheit. Zuvor aber noch Sassari: da gilt es, die Bamberger Tugenden wiederzufinden. Einsatz, Kampf, Leidenschaft – all das machte das Team in den letzten Wochen stark und brachte wettbewerbsübergreifend sechs Siege in Serie. Zuletzt den gegen Sassari vor einer Woche. Da lag Brose teilweise mit 16 Punkten hinten, konnte den Rückstand aber sukzessive drehen und in den Schlussminuten den Sieg nach Hause bringen. Bester Werfer war Michele Vitali, der seinem Ex-Team 17 Punkte einschenkte. Der effektivste Spieler war aber einmal mehr David Kravish, der zwar „nur“ 15 Zähler erzielte, dafür aber jeden seiner sieben Würfe versenkte und zudem noch acht Rebounds sicherte. Der Center ist auch über die gesamte europäische Saison gesehen Bambergs bester Werfer mit im Schnitt 13,5 Punkten, zudem Broses bester Rebounder (6,5). Tyler Larson verteilte mit bislang 5,8 durchschnittlich die meisten Assists.

Michele Vitali: „Ich freue mich auf meine Rückkehr. Natürlich hätte ich es lieber gehabt, hätten wir es alle lieber gehabt, wenn es in der Partie noch um das Erreichen des Final8 gehen würde. Das haben wir aber selbst verspielt. Jetzt gilt es die Champions League ordentlich zu beenden und den ganzen Fokus auf die Bundesliga zu legen. Es kommen nun die entscheidenden Wochen. Da wollen wir die für uns beste Ausgangsposition schaffen. In Sassari können wir nun einige Dinge ausprobieren, die uns eventuell in den nächsten Wochen noch helfen können.“

Nach der Rückkehr aus Sardinien am frühen Freitagmorgen steht am Nachmittag noch eine Trainingseinheit auf dem Programm, die einzige vor der Partie gegen medi bayreuth. Die beginnt am Samstag um 20.30 Uhr.

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