Warten auf den Neustart

Pandemiebedingt konnten die wichtigen BBV-Jahrestreffen erneut nur per Videositzung abgehalten werden. Screenshot: Jochen Aumann

Verbandsausschuss und Jugendbeirat des BBV tagten


In Wartestellung hat der BBV seinen Verbandsausschuss und Jugendbeirat 2021 absolviert: zum zweiten Mal online als Videokonferenz. Alle Verbandsgremien und die rund 270 bayerischen Basketballvereine, die sie vertreten, beschäftigt derzeit wenig anders als das Warten auf eine Veränderung der Pandemie-Vorschriften, so dass irgendeine Form von Basketball wieder möglich würde. „Der bayerische Basketball ist bereit für den Neustart“, versicherte Präsident Bastian Wernthaler.
Nur in den höchsten Amateurligen haben in der Saison 2020/21 einige Spiele stattgefunden, nur wenige Nachwuchsspieler aus den Nationalkadern konnten einige Male trainieren; ansonsten ruht das Basketballgeschehen jenseits der Profiligen seit einem halben Jahr. „Für alle absolut frustrierend sei das”, bilanzierte Wernthaler.

Gleichwohl hat der Landesverband hinter den Kulissen und intern ein stattliches Pensum absolviert. Das digitale Angebot, das vom BBV im Lockdown kreiert wurde, erhielt auf allen Ebenen höchstes Lob. Der Verband könne „stolz darauf sein, was hier geleistet wurde“, würdigte DBB-Vizepräsident Werner Lechner, „diese Bindung für die Mitglieder war unendlich wichtig und wertvoll“. Unter anderem gab es tägliches Online-Training mit den hochkarätigsten Jugendtrainern im Freistaat, Fortbildungen für Trainer und Schiedsrichter mit Referenten bis hin zum Bundestrainer, Tipps und Infos für Breitensportvereine und zuletzt etwa eine Online-Liga für Kinder unter 12 mit Wettbewerben und Herausforderungen.

Auch für alle denkbaren Möglichkeiten eines Re-Starts hat der BBV bereits Pläne in der Schublade, von der Sommerliga bis zum Spieltreff für die Kleinsten, um auch im Sommer sofort mit attraktiven Wettbewerben auffahren zu können. „Wir müssen auf den Punkt da sein“, schwor Wernthaler die Bezirksverbände und Funktionäre ein. Daher würden im Verband immer neue Angebote entwickelt, um für alle Entwicklungen gerüstet zu sein. „Nicht warten, sondern machen“, sei die einhellige Devise im Präsidium. Die Saison 21/22 werde im Hinblick auf den Erhalt von Mitgliedern und die Positionierung von Basketball „die schwierigste Phase“, prophezeite der Präsident, „da müssen wir bereit sein und die ganze Kraft reinstecken.“

Auch an den Verbandsstrukturen wurde weiter gearbeitet. Die hauptamtliche Geschäftsstelle hat nach Personalfluktuationen eine neue Besetzung erhalten, der Stab der Landestrainer wird stetig erweitert. Gerade hat der BBV nicht weniger als vier Stellenausschreibungen für Trainer laufen. Dabei ist auch erstmals ein eigener Landestrainer für die Spielart 3×3, in deren Verbreitung Bayern landesweit vorne dabei ist. Und neu ist auch eine hauptamtliche Kraft zur inhaltlichen und organisatorischen Arbeit in der Trainerausbildung.

Auch das Ressort Marketing und Öffentlichkeitsarbeit unter Pete Wolff meldete Vollbeschäftigung. Mit dem italienischen Unternehmen Macron wurde ein neuer Ausrüstungspartner unter Vertrag genommen, mit dem erstmals auch Vereine von Verbandssonderkonditionen profitieren, mit der „Barmer“ wurde eine Partnerschaft für Schulsportaktionen initiiert, als Medienplattformen wurden ein neuer Newsletter und eine neue digitale Version der Verbandszeitschrift „Bayern Basket“ an den Start gebracht. Das sei „ein viel gelobter Meilenstein“, schwärmte Präsident Wernthaler über das Digitalmagazin. Beim vorgeschalteten Jugendbeirat bilanzierte Jugendreferent Wolfgang Heyder, der BBV sei „sehr positiv in den diversen Projekten unterwegs, die durchgängig in der Fläche nachhaltig entsprechende Breite entwickeln sollen“. Dazu gibt es etwa ein „Mini-Trainer-Projekt“, bei dem Nachwuchstrainer in der Halle gemeinsam mit ihren Mannschaften ausgebildet werden. Und es gibt Kooperationen mit Vereinen, um einen Standort gezielt zu entwickeln, zuletzt in Augsburg.

Heyder erläuterte das Bemühen des Verbandes, möglichst viele Nachwuchsspieler als Kaderathleten zu definieren, um ihnen Trainingsmöglichkeit innerhalb der Pandemie-Vorschriften zu bieten, unter anderem gesichtete Spieler der aktuellen und der vorigen Bayernauswahl. Das sei vom Innenministerium aber zurückgepfiffen worden. Analog zu Regelungen in anderen Sportarten sei dem Basketball dann aber Training in Nachwuchszentren der Bundesligisten erlaubt worden, was zwar unbefriedigend sei, „aber mehr konnte nicht erreicht werden“.  (BBV)

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