DBB-Team trotz Niederlage im Viertelfinale

Andreas Obst hat mit der deutschen Mannschaft, trotz zweiter Niederlage,  das Viertelfinale bei den olympischen Spielen erreicht. Foto: DBB

Korbdifferenz minus 16, zweite Vorrunden-Niederlage gegen Australien (76:89) und trotzdem sind die deutschen Korbjäger unter den Top-8 beim olympischen Turnier – dank der US-Basketballer, die Stunden später erwartungsgemäß Tschechien mit einem „Hunderter“ (119:84) souverän besiegten und somit die Osteuropäer ein schlechterer Drittplatzierter sind. Viertelfinale erreicht!

Über weite Strecken der Begegnung gegen die „Aussies“ hielten die Schützlinge gut mit, verkauften sich außerordentlich gut und mussten sich erst fünf Minuten vor dem Ende (72:83) geschlagen geben. Vor allem im ersten Viertel zeigten die Deutschen was in ihnen steckt, nach korblosen 2:40 Minuten (0:5) kamen sie schnell in die Gänge und lagen über 16:10 nach den ersten zehn Minuten mit 22:18 in Front. Einige „Air-Ball“-Dreier und eine Leistungssteigerung der Favoriten ließen die sehenswerte Partie etwas kippen (31:35 – Halbzeit 40:44).

Als Patty Mills, der Lenker, Denker und Scorer bei den Australiern, mit einem Vier-Punkte-Spiel schon kurz in der zweiten Hälfte den Vorsprung zweistellig werden ließ (40:50), war eine einseitige Begegnung zu befürchten. Doch weit gefehlt: Die Deutschen wehrten sich nach Leibeskräften und Andreas Obst war es, der mit seinem vierten Dreier wieder für den 50:50-Ausgleich sorgte. Letztlich hatten die späteren Verlierer zu viele Ballverlust im Aufbau, um die Australier aus dem Konzept zu bringen. Nach 30 Minuten hatten Mills und Co. bereits ein Dutzend „Steals“, die sie leicht und locker in Punkte umwandeln konnten. Als zu Beginn des Schlussabschnitts die Australien-Führung zweistellig wurde (59:69) ließen sie sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Der Gruppenerste leistete sich nur sechs Turnovers, Deutschland das Dreifache. Da schlug es auch nicht mehr entscheidend zu Buche, dass die deutschen Center das Rebound-Duell mit 45:28 sensationell sicher gewannen. So verwunderte es nicht, dass das Center-Duo Thiemann/Voigtmann die höchsten Effektivitätswerte bekam (18).

Außerordentlich gut aus der Affäre gezogen, so lässt sich die dritte Tokio-Partie der Deutschen zusammenfassen, wenn man einmal davon absieht, dass in den letzten Minuten angesichts des Rückstandes der spielerische Faden verloren ging.

Deutschland als Dritter befindet sich nun in Lostopf 2 und wird einem „Einser“-Kontrahenten (drei Gruppenerste und der beste Gruppenzweite) zugelost. Der Viertelfinalgegner wird am frühen Sonntag-Nachmittag bestimmt.                         Bertram Wagner

Zweistellig punkteten: Obst (17), Giffey (11) und Thiemann (11) für Deutschland – Mills (24), Landale (18), Kay (16) für Australien.

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