
Brose Bamberg musste sich am 8. Spieltag der Basketball Champions League ERA Nymburk mit 80:84 geschlagen geben. Dreimal lagen die Mannen von Roel Moors in den 40 Minuten zweistellig in Führung, einmal mehr konnten sie den Vorsprung aber nicht ins Ziel bringen. Wie schon in den Spielen zuvor war es ein schlechtes Schlussviertel (9:20), das Brose den Sieg kostete. Vor allem aus der Distanz ging bei den Hausherren in den abschließenden zehn Minuten gar nichts mehr (0/8). Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 17 Punkten.
Roel Moors: „Es war nun erneut der Fall, dass wir das Spiel nicht zumachen konnten. Das ist zum einen mittlerweile auch ein mentales Problem, zum anderen fehlt uns in der entscheidenden Phase aber auch ein Spieler, der das Spiel an sich reißt. Auch wenn es schwerfällt, wir müssen die Niederlage schnellstens abhaken, denn am Samstag wartet bereits die nächste schwierige Aufgabe auf uns.“
Brose erwischte vor 5317 Zuschauern einen guten Beginn, lag durch zwei Dreier von Weidemann und Olinde schnell mit sechs Punkten in Führung und konnte die bis Mitte des Viertels durch einen erneuten Olinde-Dreier zweistellig ausbauen: 19:9. Nymburk brauchte gut sechs Minuten, ehe sie ihrerseits offensiv ins Spiel fanden. Ein 9:2-Lauf aus Sicht der Gäste brachte die Tschechen aber kurz vor Viertelende wieder in Schlagdistanz (21:18, 9.). Retin Obasohan erzielte per And1 die letzten Punkte des ersten Abschnitts zum 24:18.
Zweites Viertel, Brose zog vorne und hinten wieder an. Harris, McLean und zwei Dreier in Folge von Youngster Mateo Seric bedeuteten einen Zwölf-Punkte-Vorsprung (34:22, 13.). Allerdings ging anschließend erst einmal nichts mehr bei den Hausherren. Anders die Gäste, die sukzessive die Bamberger Führung verringern und knapp eine Minute vor der Pause sogar wieder ausgleichen konnten: 42:42. Doch damit nicht genug: nachdem Sengfelder nur einen Freiwurf traf war es Zach Hankins, der Nymburk 30 Sekunden vor der Halbzeit erstmals überhaupt in diesem Spiel in Führung brachte: 43:44. Die letzten Zähler gingen auf das Konto von Christian Sengfelder zur 45:44-Führung nach 20 Minuten.
Die Gäste kamen besser aus der Kabine, zogen durch zwei Hruban-Dreier kurzzeitig mit sieben Punkten weg (48:55, 23.). Die folgenden Minuten gehörten dann aber wieder Brose und da insbesondere Chris Sengfelder. Sieben Zähler in Serie sorgten für den Ausgleich, ein Dreier von Paris Lee in der Folge für die erneute Brose-Führung (60:59, 27.). Und es wurde noch besser: Lee ließ einen weiteren Dreier folgen, Sengfelder und Olinde taten es ihm gleich. Kurz vor Ende des dritten Viertels lag Bamberg wieder zweistellig in Front: 71:61. Den Schlusspunkt setzte ein Dalton-Dreier zum 71:64 vor den abschließenden zehn Minuten.
Im Schlussabschnitt dann das in den letzten Spielen schon bekannte Problem. Brose verstand es nicht, die Führung zu verwalten. Ein 7:0-Lauf der Gäste brachte diese nach gut 34 Minuten wieder in Führung: 73:74. Zwar wechselte diese noch dreimal, am Ende aber waren es die Tschechen, die die entscheidenden Nadelstiche setzten. Auch und vor allem, da Brose von außen nichts mehr traf. Hatte Bamberg nach drei Vierteln noch eine Dreierquote von 52,6% (10/19), waren es am Ende nur noch 37%, denn alle acht Versuche von jenseits der 6,75m-Linie im letzten Abschnitt gingen daneben. Somit stand nach 40 Minuten eine 80:84-Niederlage zu Buche. Brose steht mit vier Siegen und vier Niederlagen aber nach wie vor auf Platz vier der Gruppe C.
Brose Bamberg: Lee 11, Weidemann 8, McLean 2, Plescher dnp, Olinde 13, Seric 6, Harris 8, Keppeler dnp, Obasohan 7, Sengfelder 17, Taylor, Marei 8. (pm-TV)