Hamburg erstmals Gast in Bamberg

Die Hamburg Towers waren noch nie Gast in der Brose Arena. Foto: Brose Bamberg

Brose Bamberg empfängt am 20. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga die Hamburg Towers. Die von Kanal Türpe präsentierte Partie beginnt am Dienstag um 19 Uhr und ist die letzte vor der anschließenden gut zweieinhalbwöchigen Pokal- und Länderspielpause. Live zu sehen ist das Spiel des Tabellenachten gegen den -fünfzehnten wie gewohnt auf den Kanälen von MagentaSport.
Erst einmal gab es die Partie zwischen beiden Clubs in Deutschlands Oberhaus. Das Hinspiel gewann Brose mit 89:59 in der Hansastadt. Es war der bisher höchste Bundesligasieg der Saison. Assem Marei hatte mit 21 Punkten und zehn Rebounds sein erstes Double-Double der Spielzeit. Überhaupt hatten die Bamberger die Partie über die gesamten 40 Minuten unter Kontrolle. Auch aktuell sprechen die Statistiken nahezu allesamt für Brose. Aber die Hausherren sollten gewarnt sein, denn Hamburg hatte Ludwigsburg am Samstag am Rande einer Niederlage, gab die Partie erst in der Schlussminute aus der Hand.

92:98 hieß es nach 40 Minuten aus Sicht der Hamburger, die 30 Minuten lang starken Basketball gezeigt haben, das letzte Viertel jedoch mit 17:33 abgeben mussten. Dennoch zeigte sich Towers-Coach Mike Taylor nach der Partie nicht unzufrieden: „Ich bin stolz auf mein Team, wir haben sehr stark angefangen, viel Energie aufgebracht. Die Jungs waren hungrig (…) Der große Unterschied heute war, dass wir mit einer Führung das Spiel diktiert haben, daran gilt es weiter zu arbeiten, die Spieler müssen lernen, ein Match dann auch zu gewinnen.“ Das hat Hamburg in dieser Saison erst dreimal geschafft, daher stehen die Hansestädter auch im Tabellenkeller, mussten zuletzt fünf Niederlagen in Serie hinnehmen. Allerdings hat die Mannschaft in den letzten Wochen spielerisch enorm zugelegt. Angetrieben wird Hamburg vom NBA-erfahrenen Jorge Gutierrez. Der Mexikaner setzt seine Mitspieler mit im Schnitt 6,1 Assists in Szene, steht damit BBL-weit auf Platz fünf der besten Vorlagengeber. Bester Werfer ist der letzte Neuzugang der Towers. Bogdan Radosavljevic legte im Spiel gegen Ludwigsburg starke 25 Punkte auf (22 davon hatte er bereits zur Halbzeit), kommt aktuell durchschnittlich auf 18 Zähler – hat jedoch auch erst drei Spiele in der Wertung. Bester Rebounder ist Beau Beech mit 5,2 im Schnitt. Ein Wiedersehen wird es mit zwei ehemaligen Bamberger Akteuren geben: Malik Müller (zuletzt jedoch aufgrund eines Bänderrisses nicht spielfähig) und Michael Carrera kommen mit den Towers zurück an alte Wirkungsstätte.

Die Rückfahrt aus Vechta war leise und nachdenklich. Über 30 Minuten hatte Brose Bamberg solide gespielt, zehn Minuten (10:28 im dritten Viertel) genügten jedoch, um die achte Bundesliganiederlage zu besiegeln. Es war übrigens die erste diese Saison, die mit mehr als sechs Punkten Unterschied ausging. Nach der Rückkunft in Bamberg am Sonntagfrüh stand bereits am Nachmittag eine erste Einheit mit ausführlicher Videoanalyse an. Am Montagvormittag fand das Abschlusstraining statt. In Vechta waren 18 Ballverluste einer der Knackpunkte. Vor allem nach der Pause kam Brose mit dem aggressiven Spiel der Niedersachsen nur schwer zurecht. Zudem blieben zu viele offene Würfe ungenutzt. Christian Sengfelder war mit zehn Punkten Broses korbgefährlichster Werfer. Und noch etwas war auffällig: Bamberg erarbeitete sich lediglich neun Freiwürfe (Vechta 25), wovon sie auch nur vier trafen. Dass Brose es anders kann, hat nicht zuletzt die Partie letzte Woche gegen den neuen Intercontinental Champion Teneriffa gezeigt. Nach wie vor gilt: es muss Klick machen. Zuerst im Kopf. Dann auf dem Platz. Dort ist bislang Assem Marei mit im Schnitt 11,6 Punkten Bambergs erfolgreichster Werfer. Zudem ist der Ägypter mit 5,9 – gemeinsam mit Louis Olinde – der beste Rebounder seines Teams. Paris Lee verteilte in den bisher gespielten 18 Partien durchschnittlich 6,4 Assists, Platz eins im Broseteam, Platz drei BBL-weit.

Roel Moors: „Uns hat in Vechta definitiv Aggressivität gefehlt. Das darf uns gegen Hamburg nicht nochmal passieren. Für uns ist jedes Spiel wichtig, wir müssen jede Partie von Beginn an annehmen und bis zum Ende durchziehen.

Entscheidend gegen Hamburg wird wieder die Defensive sein. Bambergs Verteidigung ist BBL-weit hinter München diejenige, die am wenigsten Punkte zulässt. Die Brose-Offensive ist mit knapp 50% verwandelter Würfe übrigens ligaweit auf Platz vier.

Bryce Taylor: „Wir wollen in die anstehende Pause mit einem guten Gefühl gehen. Das geht aber nur, wenn wir gegen Hamburg gewinnen. Sie haben in letzter Zeit enorm zugelegt. Leicht wird es für uns also in keinem Fall. Wir müssen aggressiv anfangen, dürfen sie gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.“

Nach dem Spiel gegen Hamburg haben Spieler und Trainer rund zweieinhalb Wochen Zeit, bevor die nächste Aufgabe wartet (1.3. in Berlin). Die Pokal- und Länderspielpause wird zunächst für fünf Tage Regeneration genutzt, nach insgesamt lediglich 16 trainings- und reisefreien Tagen seit Trainingsauftakt Anfang August. Ab Montag stehen dann bis zum Spiel in Berlin 21 Trainingseinheiten auf dem Programm. Teilweise verzichten muss Roel Moors dabei auf Louis Olinde, Christian Sengfelder und Retin Obasohan, die allesamt mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz sind. (pm-TV)

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