
Es ist Frankenderbyzeit in der easyCredit Basketball Bundesliga. Am 10. Spieltag empfängt der Tabellendritte Brose Bamberg den -achten s.Oliver Würzburg. Spielbeginn ist am Dienstag um 19 Uhr. Tickets für das von MHP Medizintechnik präsentierte Spiel gibt es noch unter tickets.brosebamberg.de und an der Abendkasse. Zudem überträgt MagentaSport die Partie wie gewohnt live und exklusiv aus der BROSE ARENA.
18 Frankenderbys gab’s bislang in der höchsten deutschen Spielklasse, 17 davon gingen an Brose Bamberg. In heimischer BROSE ARENA ist die Bilanz mit zehn Siegen aus zehn Spielen sogar makellos. Dabei soll es, wenn es nach den Bambergern geht, auch nach Dienstag bleiben. Die Vorzeichen bzw. die Statistiken stehen gut. Brose erzielte bislang 82,9 Punkte im Schnitt und damit sechs mehr als der Gegner. Zudem trafen die Bamberger mehr als jeden zweiten ihrer Feldwürfe (53,1%), dazu nahezu jeden zweiten aus der Distanz (44,3%). Würzburg steht bei 49,5% aus dem Feld und 41% von jenseits der Dreierlinie. Bei den Rebounds hat ebenfalls Brose die Nase vorn (35,6/32,4), bei den Assists herrscht mit 21,1 auf beiden Seiten Ausgeglichenheit. Ein Bamberger Vorteil vielleicht: Würzburg spielt das erste Mal diese Saison eine englische Woche, Brose hat bereits deren sechs auf dem Konto.
s.Oliver Würzburg reist zwar mit einer Niederlage im Gepäck nach Bamberg, zuvor aber haben die Mannen von Denis Wucherer drei Siege einfahren können. Und auch am Samstag gegen Ludwigsburg waren die Unterfranken lange Zeit auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten, mussten sich am Ende aber dennoch knapp mit 84:89 geschlagen geben. Was auffällt: Würzburg spielt als Team zusammen. Skyler Bowlin etwa verbuchte gegen Ludwigsburg zehn Assists, beinahe soviel, wie die gesamte Gästemannschaft (12). Außerdem kann jeder Würzburger punkten und das Spiel an sich ziehen. Am Samstag scorten fünf s.Oliver-Spieler zweistellig. Am besten traf Luke Fischer mit 20 Zählern. Über die bisherige Saison gesehen ist Cameron Wells Würzburgs Topscorer mit durchschnittlich 16,2 Punkten. Junior Etou greift durchschnittlich 5,5 Rebounds, wiederum Wells verteilt mit 6,1 die meisten Assists. Mit fünf Siegen aus neun Partien steht s.Oliver Würzburg auf Tabellenplatz acht und damit einem Playoffrang. Den will das Team von Wucherer auch gerne nach der Partie gegen Brose behaupten: „Wir brauchen alle Spieler, um Spiele zu gewinnen, vor allem gegen starke Gegner. Bamberg spielt ähnlich physisch wie Ludwigsburg, sie sind ähnlich tief besetzt und im Eins gegen Eins sehr talentiert. Und sie sind es vor allem gewohnt, alle drei bis vier Tage zu spielen.“
Brose Bamberg hat nach der Heimniederlage gegen Ulm wieder bestens in die Spur gefunden. Unter der Woche gab es einen Sieg in der Basketball Champions League gegen Peristeri, am Samstag einen ungefährdeten Erfolg bei den FRAPORT SKYLINERS. Beim 87:72 war vor allem wieder das Team der Gewinner. Fünf Bamberger Spieler konnten zweistellig punkten, dazu verteilten Paris Lee und Kollegen 19 Assists, ließen den Ball teilweise wunderbar laufen, bis der freie Mann gefunden war. Der traf dann meistens von jenseits der Dreierlinie: 14 Treffer bei 25 Versuchen bedeuteten eine starke Quote von 56 Prozent. Über die Saison gesehen steht Brose in dieser Statistik bei 44,3 Prozent, ist damit das drittstärkste BBL-Team in dieser Kategorie. Bester Bamberger Werfer über die gesamten neun bislang gespielten Partien ist Assem Marei mit durchschnittlich 12,9 Punkten, dicht gefolgt von Kameron Taylor mit 12,4. Der Ägypter ist auch Bambergs bester Rebounder (6,8). Die im Schnitt verteilten 6,9 Assists von Paris Lee sind nicht nur Broses Spitzenwert, sondern bringen den Aufbauspieler auch unter die Top3 der BBL.
Roel Moors: „Sie sind sehr gefährlich. Sie haben drei Guards, die nicht nur kreieren, sondern auch selbst abschließen können. Wenn sie in einen Spielfluss kommen, dann hat es jeder Gegner schwer. Das haben sie bereits mehrfach gezeigt. Daher ist es für uns wichtig, ihnen so gut es geht die Scoringmöglichkeiten zu nehmen. Dazu kommen ihre guten Big Men. Sie sind eine kleine Wundertüte und nicht ausrechenbar. Sie hatten großartige Spiele, dann wieder welche, in denen sie etwas strauchelten. Das Derby gibt zusätzliche Brisanz. Es ist ein wichtiges Spiel für uns, das wir gewinnen wollen.“
Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es gleich für zwei Bamberger. Maurice Stuckey trug von 2012 bis 2014 und dann nochmals von 2015 bis 2018 das Würzburger Trikot. Kameron Taylor stand in der Spielzeit 2017/2018 für acht Partien für die Unterfranken auf dem Parkett.
Kameron Taylor: „Natürlich ist es ein besonderes Spiel für mich. Würzburg hat mir damals die Möglichkeit gegeben, meine ersten Spiele in der Bundesliga zu machen. Dafür bin ich ihnen dankbar. Im Spiel selbst aber wird von dieser Dankbarkeit nichts zu sehen sein. Wir sind voll fokussiert. Wir müssen es schaffen, möglichst schnell ihren Rhythmus zu durchbrechen und sie zu schweren Abschlüssen zu zwingen.“
Nach der Partie am Dienstag geht es für Brose Bamberg auf einen fünf Tage dauernden Auswärtstrip. Zunächst fährt das Team am Samstag nach Oldenburg, wo am Sonntag die BBL-Begegnung gegen die EWE Baskets auf dem Programm steht. Anschließend fliegt die Mannschaft am Montagmorgen von Hamburg nach Teneriffa. Dort kommt es am Dienstagabend gegen Iberostar Tenerife zum Vorrundenabschluss in der Basketball Champions League. (pm-TV)