
Brose Bamberg musste sich am 9. Spieltag der Basketball Champions League bei Nizhny Novgorod mit 75:76 geschlagen geben. Dabei verpassten es die Bamberger einmal mehr, einen Zehn-Punkte-Vorsprung (75:65) bei noch verbleibenden zweieinhalb Minuten über die Ziellinie zu bringen. Ein 11:0-Lauf der Gastgeber sorgte 17 Sekunden vor Schluss für den Bamberger Rückstand. Nachdem der letzte Wurf von Kameron Taylor geblockt wurde, stand mit dem 75:76 die fünfte Niederlage im neunten Spiel fest. Bester Bamberger Werfer war Bryce Taylor mit 14 Punkten.
Roel Moors: „Glückwunsch an Nizhny, sie haben bis zuletzt für den Sieg gekämpft. Allerdings müssen wir bei dieser Niederlage nur auf uns schauen. Wir haben vor allem die zweite Halbzeit überwiegend kontrolliert, dann aber haben wir ihnen das Gefühl gegeben, dass sie noch gewinnen können. Wir konnten mit dem Druck nicht umgehen. Dazu haben wir einfachste Korbleger verfehlt, auch, als wir unbedrängt waren. Das macht am Ende den Unterschied aus.“
Den besseren Beginn erwischten die Gäste. Sengfelder, Marei und vier Punkte von Kameron Taylor sorgten nach gut drei Minuten für die 7:4-Führung. Danach dauerte es jedoch knapp vier weitere Minuten, ehe Brose das nächste Mal punkten konnte. Währenddessen kam Novgorod zu einem 10:0-Lauf und brachte Bamberg mit sieben Zähler in Rückstand (7:14, 7.). Tre‘ McLean beendete die offensive Durststrecke. Ein Sengfelder-Dreier und ein Halbdistanzwurf von Elias Harris verkürzten kurz vor Ende des Viertels wieder auf minus einen Punkt (14:15, 9.). Die letzten fünf Zähler gehörten jedoch den Gastgebern, die mit einer Sechs-Punkte-Führung in die zweiten zehn Minuten gingen: 14:20.
Dort war es zunächst weiterhin eine einigermaßen ausgeglichene Partie, in der Novgorod allerdings zunehmend Foulprobleme bekam. So musste Vinnik mit vier Fouls auf die Bank, zudem holte sich Brandon Brown sein drittes ab. Brose konnte daraus etwas Kapital schlagen. Bryce Taylor traf Mitte des Viertels zunächst den Dreier, wurde dabei gefoult und verwandelte auch noch den Freiwurf: 30:31. Apropos Bryce Taylor: der traf noch zwei weitere Distanzwürfe. Allerdings taten das auch die Russen, so dass die Partie weiterhin ausgeglichen blieb. Mit der Sirene traf Paris Lee für Brose ebenfalls den Dreier zum 39:39-Pausenstand.
Drittes Viertel, gleiches Bild. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Vor allem defensiv aber stand Brose ab ca. Minute 25 felsenfest. Die Folge: Novgorod kam zu keinem einfachen Korbwurf mehr, erzielte in den dritten zehn Minuten gerade einmal 14 Punkte. Ganz anders die Gäste, die durch die gute Verteidigung auch sehenswerte Offensivaktionen produzierten. Ein 8:0-Lauf bescherte Bamberg die erstmalige zweistellige Führung (63:51, 29.). Nachdem Willis noch für die Hausherren traf, ging Brose mit einem Zehn-Punkte-Vorsprung in den Schlussabschnitt: 63:53.
Auch in den letzten zehn Minuten hatte Bamberg zu Beginn alles im Griff, hatte immer die passende Antwort auf Angriffe Novgorods parat. Paris Lee traf zwei Freiwürfe und besorgte zweieinhalb Minuten vor dem Ende das 75:65. Danach allerdings, wie schon häufiger und warum auch immer, hörte Brose plötzlich das Spielen auf. Mehr noch: Ballverluste und leicht vergebene Korbleger sorgten dafür, dass die Russen wieder rankamen. Doch nicht nur das, ein 11:0-Run, abgeschlossen durch Astapkovich, sorgte 17 Sekunden vor der Sirene für den erneuten Bamberger Rückstand: 75:76. Roel Moors nahm die Auszeit, aber Kameron Taylor brachte den letzten Wurf nicht mehr im russischen Korb unter.
Brose Bamberg:
Lee 9, Weidemann, K. Taylor 9, McLean 5, Plescher dnp, Olinde 6, Seric dnp, Harris 5, Obasohan 11, Sengfelder 7, B. Taylor 14, Marei 9. (pm-TV)