Dreier-Gala gegen Ludwigsburg

Auch Michele Vitali – hier gegen Yorman Polas Bartolo – beteiligte sich mit drei Dreiern an der famosen Bamberger Ausbeute (17 Erfolge bei 38 Versuchen; 45 Prozent) von jenseits der 6, 75 Meter-Linie. Foto: Bertram Wagner

96:60 gegen den Klassenprimus der Hauptrunde! Ein Paukenschlag der besonderen Art in der Brose Arena in der ersten Play-off-Runde! Es kam wie es sich die „Freaks“ erhofften: Die Ludwigsburger konnten nach den zwei Heimsiegen den ersten Matchball Richtung Halbfinale nicht verwandeln; so kommt es beim Stande von 2:1 zu einem vierten Spiel am Dienstag in Bamberg. „Wir hatten die richtige Intensität, haben unsere Dreier gut getroffen und viel richtig gemacht“, brachte es Brose-Headcoach Johan Roijakkers auf den Punkt, während sein Gegenüber John Patrick seinem Team einen „arroganten Auftritt“ attestierte und neidlos anerkannte, dass Bamberg in allen Belangen besser war. Es fehlte den Gästen einfach die richtige Einstellung, was die Bamberger dankend nutzten und von Minute zu Minute selbstbewusster auftraten. Bereits nach wenigen Minuten in der zweiten Hälfte – spätestens nach dem Kravish-Dunking zum 70:41 – warf Patrick das oft zitierte Handtuch und setzte auf die jungen Spieler. Die „erste Fünf“, die einen rabenschwarzen Tag erwischte, saß sehr lange auf der Ludwigsburger Bank. Auch bei Brose setzte man nun auf den Nachwuchs. Nachdem die 30er-Marke (73:43) geknackt war, geriet diese Play-off-Begegnung zu einer Partie mit vielen deutschen Nachwuchsminuten. Und auch hier hatten die Bamberger mit Moritz Plescher (8) und Elias Baggette (7) die Nase vorn. Letztlich waren die Ludwigsburger mit dem Endresultat noch gut bedient.

Dass es so weit kam, liegt in der famosen ersten Spielhälfte seitens der Hausherren begründet. Brose legte los wie die Feuerwehr und zündete ein Feuerwerk von der Dreierlinie, was zur Folge hatte, dass die Sieger beim Seitenwechsel mit ihren zwölf Dreiern mehr Punkte erzielten als die MHP Riesen, die wahrlich zu Zwergen gestutzt wurden, auf ihrem Gesamtkonto (60:35) Der Tabellenerste nach der Hauptrunde fand gegen den Angriffswirbel der Bamberger überhaupt kein Mittel und auch die Brose-Defense stand felsenfest wie die in der Arena – mit Luftballons – aufgebaute „rote Wand“.  64 Prozent Wurfausbeute bei Brose, beim MHP-Team nur 41 Prozent zur Pause. Zahlen lügen nicht!

Ungeachtet des in dieser Höhe nie für möglich gehaltenen Sieges waren sich beide Headcoaches einig, dass es nun mal 2:1 stehe und das Endergebnis letztlich nicht zu überbewerten sei. Auch diese Gala bringt nur einen Punkt; die Karten werden neu gemischt. Bleibt beim Blick auf das Scouting festzuhalten, dass zehn (!) der elf eingesetzten Bamberger mindestens einmal von der Dreierlinie trafen, was in der BBL sicherlich höchst selten passiert. In der Addition waren es 17 Bamberger Dreier (45 Prozent), bei den Verlierern nur vier Erfolgserlebnisse bei 26 Versuchen (15 Prozent)! Den Siegern sollte Spiel 3 dennoch auch eine Lehre sein, denn hier konnte man mal wieder die bekannte Weisheit „Hochmut kommt vor dem Fall“ – praktiziert von den Ludwigsburgern – beobachten. Bertram Wagner

Zweistellig punkteten: Sengfelder (14), Vitali (14), Fieler (14) und Larson (11) für Bamberg –   Darden (11) und Polas Bartolo (11) für Ludwigsburg.

 

Auch Michele Vitali – hier gegen Yorman Polas Bartolo – beteiligte sich mit drei Dreiern an der famosen Bamberger Ausbeute (17 Erfolge bei 38 Versuchen; 45 Prozent) von jenseits der 6, 75 Meter-Linie. Foto: Bertram Wagner

 

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