Brose-Heimpleite gegen Göttingen

Nationalspieler Christian Sengfelder – hier gegen Dennis Kramer – punktet sowohl als Center unter dem Korb, verwandelte gegen Göttingen aber auch drei Dreier. Foto: Bertram Wagner

Man muss in der Bamberger Basketball-Historie sicherlich einige Jahre zurückblättern, um auf einen gegnerischen „Hunderter“ in der BBL zu stoßen. Auch wenn es in diesem vorletzten Spiel der Hauptrunde nur noch um die „goldene Ananas“ ging (Brose ist Achter), muss man als Profi-Team bereit sein engagiert zu Werke zu gehen. Ein gelungener Auftritt wäre sicherlich auch gut für das Selbstvertrauen gewesen. Schließlich wartet in der ersten Play-Off-Runde kein geringerer Gegner als der Tabellenerste aus Ludwigsburg.

Dass die Gastgeber verletzungsbedingt mit nur vier ausländischen Profis antreten konnten (Vitali und Kravish fielen kurzfristig aus), darf keine Ausrede sein. Die Niedersachen mit dem Ex-Bamberger Headcoach Roel Moors waren von Beginn an hellwach, während es bei den Hausherren mit dem Ex-Göttinger Coach Johan Roijakkers („wir waren mental nicht bereit“) an Kampfgeist und Struktur im Spiel mangelte. Allein die Tatsache, dass bis sechs Sekunden vor dem ersten Viertelende es auf Brose-Seite nur zwei Fouls von Mateo Seric gab, sagt einiges über die Einstellung auf dem Parkett aus.

Nach diesem ersten mauen Spielabschnitt (22:22) kam es knüppeldick: Bei einem Dunking-Versuch von Devon Hall wurde der Brose-Topscorer böse gefoult. Eine Stunde nach der Niederlage die bittere Diagnose: Bruch des Handgelenks und damit das Saison-Aus! Nun stockte das Brose-Offensivspiel noch schlimmer und in der Defense fehlten Abstimmung und Gegenwehr vollends. Die BG konnte schalten und walten nach Belieben, traf vor der Pause acht ihrer zehn Dreier-Versuche und schickte die Bamberger mit einem 14 Punkte-Rückstand (39:53) in die Kabine.

Am Spielgeschehen änderte sich nichts. Die engagierten Göttinger, allen voran wollte Nelson Weidemann sein Können gegen seinen Ex-Verein unter Beweis stellen, hatten wahrlich leichtes Spiel und führten schnell mit 65:41 Punkten. Die 100er-Marke war nur noch eine Frage der Zeit. 2:07 Minuten vor dem Ende war es dann soweit und die Verlierer können eigentlich noch froh sein, dass die Gäste in den Schlussminuten einen Gang zurückschalteten.

Mehr als die peinliche Heimpleite wiegt sicherlich die Hall-Verletzung. So bleibt ein großes Fragezeichen, ob am Sonntagnachmittag gegen Crailsheim die Generalprobe für die Play-Offs gelingen wird.   Bertram Wagner

Zweistellig punkteten: Fieler (16), Ogbe (14), Seric (14), Sengfelder (13) und Larson (11) für Bamberg – Nelson (22), Weidemann (18), Dawkins (17), Odiase (16) und Lomazs (14) für Göttingen.

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