
Brose Bamberg schaffte es am 16. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga einmal mehr nicht, eine teils zweistellige Führung über die Zeit zu bringen und verlor gegen RASTA Vechta mit 85:86. Dabei sah es über weite Strecken sehr gut aus für die Hausherren, die mit weniger als drei Minuten auf der Uhr noch mit 78:68 führten. Allerdings gelang es Brose in den letzten 150 Sekunden nicht, das Spiel über die Zeit zu bringen. Im Gegenteil: zwei Sekunden vor Schluss ging Vechta durch einen Freiwurf erstmals überhaupt im Spiel in Führung und fügte Brose die siebte Saisonniederlage zu, wodurch die Bamberger auf Platz neun abrutschten. Bester Brose-Werfer war Christian Sengfelder mit 23 Punkten.
Roel Moors: „Wir haben den Großteil des Spiels beherrscht, haben eine Trefferquote von 42%, den Rebound dominiert, 25 Assists, aber wir können keine Spiele zu Ende spielen. Wir hatten sechs Ballverluste bei Einwurfsituationen. Wir schaffen es einfach nicht über 40 Minuten konstant zu bleiben. Am Ende haben wir offene Würfe nicht getroffen und Vechta hat uns mit ihren Dreiern bestraft. Wir machen einfach zu viele Fehler und im Moment finden wir keine Lösung dieses Problem abzulegen.“
Der Beginn war stark von Brose Bamberg. Enge Verteidigung, die Dreier fielen, Bamberg lag schnell mit acht Punkten vorne und konnte diese Führung halten (13:5, 4.). Erst Mitte des Abschnitts kam Vechta offensiv etwas besser in die Partie, Brose hatte aber nach wie vor alles unter Kontrolle und ging mit einem Acht-Zähler-Vorsprung in die erste Viertelpause: 21:13.
Zwei Harris-Freiwürfe und Obasohan brachten Bamberg gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts zweistellig in Front (25:13, 11.). Die Gäste allerdings ließen sich dadurch nicht beeindrucken, kamen ihrerseits durch den gut aufgelegten Simpson Mitte des Viertels wieder ran: 27:25. Brose aber kämpfte, fightete und traf nach wie vor aus der Distanz. Fünf Dreier fielen bis zur Pause, allerdings stellte auch Vechta das Visier besser ein. Es war ein offener Schlagabtausch, bei dem die Niedersachsen 90 Sekunden vor der Pause durch ihren sechsten Dreier erstmals ausgleichen konnten: 35:35. Zwei Sengfelder-Freiwürfe sorgten für den 37:35-Halbzeiststand.
Christian Sengfelder eröffnet Halbzweit zwei mit zwei erfolgreichen Dreiern (43:35, 21.). Und die Verteidigung stand wieder. Drei Minuten dauerte es, ehe Vechta die ersten Punkte erzielen konnte. Allerdings bekamen die Bamberger Simpson nicht in den Griff. Der drückte aus allen Lagen ab und traf bis Ende des Abschnitts fünf Dreier für die Niedersachsen. Da aber auch Sengfelder nach 30 Minuten fünf Dreier auf dem Konto hatte, ging Brose mit einer Sechs-Punkte-Führung in den Schlussabschnitt: 59:53.
Brose spielte nach wie vor gut, Vechta hielt dagegen. Und dennoch: Bamberg hatte das Momentum nach 37 Minuten auf seiner Seite. Da nämlich traf Paris Lee den Dreier zum 78:68. Was dann folgte sahen die Bamberger Fans leider bereits viel zu häufig in der Saison. Brose verlor – warum auch immer – den Faden, schaffte es nicht mehr Vechta an Würfen zu hindern und selbst zu scoren. 61 Sekunden vor dem Ende waren die Gäste nach fünf Vasturia-Punkten in Folge wieder auf einen Zähler dran: 78:77. 45 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Bryce Taylor die Arena durch seinen zweiten Dreier zum Kochen brachte: 81:77. Die letzten Sekunden im Schnelldurchlauf: Vasturia traf den Dreier für Vechta, Lee zwei Freiwürfe für Brose, Simpson seinen neunten Dreier für Vechta, Harris zwei Freiwürfe für Brose: 85:83, fünf Sekunden vor Ende. Die vielleicht letzte Aktion des Spiels gehörte Vechta: Simpson fand den Weg zum Korb, dunkt – und wurde vom starken Sengfelder gefoult. Den Freiwurf traf er zur erstmaligen Führung überhaupt für die Gäste: 85:86. Die letzte Chance für Brose hatte Elias Harris, doch sein Wurf tänzelte auf dem Ring und fiel heraus.
Brose Bamberg:
Lee 8, K. Taylor, McLean 12, Olinde, Seric dnp, Harris 11, Keppeler dnp, Obasohan 9, Sengfelder 23, B. Taylor 6, Marei 8, Atkins 8