Zum Start der Rückrunde in der Gruppenphase der Basketball Champions League empfängt Brose Bamberg ERA Nymburk. Die Gäste stehen Dank eines Sieges mehr auf dem Konto auf Rang zwei der Gruppe C, Brose ist vierter. Spielbeginn ist am Dienstag um 20 Uhr. DAZN.com überträgt wie gewohnt live und exklusiv aus der BROSE ARENA. Die Partie Bamberg gegen Nymburk gab es bereits vor knapp zwei Monaten. Zum Auftakt in die neue BCL-Saison setzte es damals eine 71:91-Niederlage. Dabei erwischte Brose einen komplett verkorksten Start, verlor das erste Viertel mit 11:30 und geriet damit bereits innerhalb der ersten zehn Minuten auf die Verliererstraße. Seitdem allerdings ist einiges passiert. Bamberg gewann zwischenzeitlich vier Spiele in Serie, verlor zuletzt aber beim einzigen noch ungeschlagenen BCL-Team auf Teneriffa. Nymburk musste inzwischen die erste Heimniederlage nach über einem Jahr hinnehmen (ebenfalls gegen Teneriffa) und verlor zuletzt in Peristeri. Die Vorzeichen sind also einigermaßen ausgeglichen, der Blick auf die Statistik ebenfalls, mit leichten Vorteilen für die Tschechen. Nymburk erzielt im Schnitt 80,3 Punkte, Brose lediglich 71,1. Die Hausherren treffen zudem mit 40,7% deutlich schlechter aus dem Zweipunktbereich als die Gäste (51,7%), machen dies aber durch eine gute Dreierquote (36,4%/30,3%) wieder wett. Die Freiwurfquote ist auf beiden Seiten ausbaufähig (67,7%/74,8%). Bei den Rebounds hat Nymburk klar die Nase vorn. Brose sicherte sich bisher rund 39 Abpraller pro Spiel, die Gäste deren 44. Die 15 Offensivrebounds Nymburks sind dabei BCL-Spitzenwert. Allerdings steht Bamberg mit deren 14 hier nicht sehr viel schlechter da.
ERA Nymburk ist das unangefochtene Spitzenteam Tschechiens. Seit 2004 kam der Meister einzig und alleine aus der Stadt in Mittelböhmen. Und auch aktuell ist das Team von Cheftrainer Amiel Oren wieder auf Titelkurs. Zwar ist auch in Tschechien die Saison noch ansatzweise jung, 15 Spieltage sind absolviert, Nymburk steht ohne Niederlage auf Platz eins. Zuletzt gab es am Samstag einen ungefährdeten 85:61-Sieg in Pardubice, immerhin Tabellendritter. Martin Peterka avancierte mit 18 Punkten zum Topscorer. Jeder eingesetzte Spieler punktete, noch wichtiger aber: Oren konnte die Minuten gut verteilen, so dass keine Müdigkeitserscheinungen am Dienstag zu erwarten sind. In der Basketball Champions League verlor Nymburk zuletzt in Peristeri mit 65:75. Dabei kamen die Tschechen vor allem offensiv überhaupt nicht in Tritt, schossen lediglich 19 Prozent von der Dreierlinie und 33 aus dem Zweipunktbereich. Dazu kamen 20 Ballverluste. Pavel Pumprla war mit zwölf Punkten Nymburks bester Werfer. Über die bisherigen sieben Spiele gesehen ist Jaromir Bohacik Topscorer mit 14 Punkten. Der laborierte in den letzten Wochen jedoch an einer Verletzung und verpasste die vergangenen zwei Spiele. Bester Rebounder ist Zach Hankins – mit insgesamt 15 Blocks übrigens auch der bester Shot Blocker der BCL – mit durchschnittlich 7,3, Deishuan Booker verteilt mit im Schnitt 2,3 die meisten Assists.
Brose Bamberg will und muss nach wettbewerbsübergreifend drei Niederlagen in Serie wieder zurück in die Spur finden. Dabei helfen soll eine nahezu komplette Trainingswoche, die Roel Moors und seine Mannschaft nach dem Spiel auf Teneriffa hatten. Dort waren es zwei unachtsame Minuten – eine direkt vor, eine direkt nach der Pause –, die es zuließen, dass die Gastgeber auf zehn Punkte davonziehen konnten. Von diesem Rückstand erholte sich Brose, das über weite Strecken guten Basketball zeigte, nicht mehr. Vor allem Christian Sengfelder machte ein starkes Spiel, kam am Ende auf 20 Punkte, sieben Rebounds und drei Assists. Allerdings konnte auch er damit die dritte Niederlage (nach Ulm und Würzburg in der BBL) nacheinander nicht verhindern. Bester Bamberger Werfer in den bereits absolvierten sieben BCL-Spielen ist Paris Lee mit 10,9 Zählern. Der Aufbauspieler ist mit durchschnittlich 4,4 Assists zudem der beste Vorlagengeber. Sengfelder greift mit im Schnitt 6,1 die meisten Assists.
Roel Moors: „Ein paar Trainingstage mehr sind immer gut. Man hat Zeit, sich auf die Details zu konzentrieren. Das haben wir getan. Wir sind gut vorbereitet. Viel motivieren brauche ich meine Mannschaft nicht. Wir sind Sportler, daher hat uns die Niederlage dort sehr weh getan. Die wollen wir definitiv wettmachen. Das schaffen wir aber nur, wenn wir über die gesamten 40 Minuten fokussiert bleiben. Es darf uns nicht passieren, dass wir im vierten Viertel aus unserem System ausbrechen.“
Es ist das bereits vierte Aufeinandertreffen beider Teams in der Basketball Champions League. Letzte Saison konnte sich beide Mal Brose durchsetzen. Bamberg war auch das letzte Team – bis zur Nymburker Niederlage gegen Teneriffa –, das die Tschechen in deren Halle bezwingen konnte.
Bryce Taylor: „Sie haben sehr talentierte Guards, die sehr schnell spielen. Wie alle tschechischen Teams haben sie gute Distanzwerfer. Das müssen wir ihnen wegnehmen. Für uns bedeutet das, dass wir von Beginn an hart in der Verteidigung stehen müssen. Und noch etwas wird wichtig sein: wir müssen unsere Fast Breaks besser abschließen. Das hat uns in den letzten Spielen ab und an gefehlt, da haben wir zu viele Punkte liegen lassen.“
Bis Weihnachten stehen noch zwei schwere Auswärtsspiele auf dem Bamberger Programm. Am Samstag kommt es in Braunschweig zum zweiten Do-or-Die-Spiel der Saison, wenn es im Pokalviertelfinale gegen die Basketball Löwen geht. Am kommenden Dienstag dann ist Brose im russischen Novgorod gefordert.