Im Halbfinale des MagentaSport BBL Pokals kommt es zur Wiederauflage des letztjährigen Endspiels, wenn Brose Bamberg Gastgeber für ALBA BERLIN ist. Spielbeginn in der vom Volkswagen Zentrum Bamberg präsentierten Partie ist am Sonntag um 18 Uhr. MagentaSport überträgt wie gewohnt live und exklusiv auf allen Kanälen. Die erste „Woche der Wahrheit“ geht für Brose Bamberg nahtlos weiter. Nach dem Erfolg über Gaziantep und der damit weiterhin gegebenen Chance zum Achtelfinaleinzug in der Basketball Champions League, wartet am Sonntag mit dem Pokalhalbfinale das nächste, diesmal wirkliche „Do-or-Die“-Spiel auf den amtierenden Titelträger. Dabei gab es die Partie Brose vs. Berlin bereits in dieser Saison. Am 2. Spieltag der easyCredit BBL standen sich beide Teams im Oktober schon einmal in der BROSE ARENA gegenüber, damals mit dem besseren Ende für die Hauptstädter. Die gehen auch in dieses Vorschlussrundenspiel als Favorit. Der EuroLeague-Teilnehmer legt in dieser Saison bislang starke Statistiken auf. 91,6 Punkte erzielten die Berliner bislang im Schnitt auf nationalem Parkett und damit mehr als jedes andere BBL-Team. Brose kommt auf 82,9. Auch die Wurfquoten sprechen allesamt für die Albatrosse, egal dabei, ob alle Feldwürfe (49,7%/52,0%), aus dem Dreierbereich (36,7%/44,2%) oder von der Freiwurflinie (71,1%/80,1%) betrachtet werden. Dafür reboundet Brose bislang im Schnitt etwas besser (36,5/34,9).
ALBA BERLIN steht in der easyCredit Basketball Bundesliga momentan mit zehn Siegen und drei Niederlagen auf Tabellenplatz drei. Die letzte der drei Niederlagen gab es am vergangenen Wochenende, an dem die Hauptstädter mit 71:72 bei der BG Göttingen den Kürzeren zogen. Auch unter der Woche setzte es beim 89:95 in heimischer Halle gegen Maccabi Tel Aviv eine Niederlage. Positiv aus Berliner Sicht aber: das Verletztenlazarett wird sukzessive kleiner. Nachdem Cavanaugh und Thiemann bereits seit einigen Wochen wieder dabei sind, hat gegen Tel Aviv auch Peyton Siva sein Comeback gegeben – und verteilte gleich einmal sechs Assists. Überhaupt hat Berlin einen sehr ausgeglichenen Kader. National punkten mit Eriksson (12,9), Hermannsson (12,6), Giedraitis (12,3), Giffey (11,9) und Nnoko (10,8) gleich fünf Spieler zweistellig. Hermannsson ist zudem bester Assistgeber (6,9). Bester Rebounder ist Luke Sikma (7,4). Der Amerikaner war bereits in der letzten Saison im Pokalfinale dabei und sinnt daher auf Revanche, wie er auf der vereinseigenen Homepage verkündete: „Das ist jetzt bereits das Halbfinale und da fängt es schon an, in den Fingern zu kribbeln. Natürlich wollen wir jetzt ins Finale und auch den Pokal gewinnen. Dass das Halbfinale jetzt ausgerechnet in Bamberg stattfindet, wo wir das letztjährige Finale so knapp verloren haben, verstärkt das Kribbeln noch. Ich brenne darauf, gerade dort den Spieß umzudrehen. (…) Natürlich ist in Bamberg immer ordentlich Alarm. Aber ich mag es, in einer so feindlichen Atmosphäre zu spielen. Wenn man da trotzdem gewinnt und nach dem Schlusspfiff so richtig die Luft aus der Halle geht und es ganz still wird … das sind für mich die schönsten Momente im Basketball.“
Der Erfolg über Gaziantep vom Mittwoch war wichtig für Brose Bamberg. Nicht nur, dass sich das Team den Einzug ins BCL-Achtelfinale offengehalten hat, sondern vor allem auch für das Selbstbewusstsein. Das war nach dem Spiel in Crailsheim angeknackst, was sich in fünf punktlosen Minuten gleich zu Beginn der Partie gegen die Türken bemerkbar machte. Positiv aber: Spieler und Coaches fanden einen Weg aus diesem Loch und schafften es diesmal auch, den herausgespielten Vorsprung am Ende über die Zeit zu bringen. Einem Regenerationstraining am Donnerstag folgten und folgen drei Einheiten zur Vorbereitung auf Berlin. Dabei kann Moors – bis auf Nelson Weidemann – auf alle Spieler zurückgreifen. Weidemann steht nach seiner Bänderverletzung, die er sich in Crailsheim zugezogen hatte, zwar wieder im Aufbautraining, wird aber noch einige Zeit ausfallen. Für den Rest gilt es, die positive Stimmung mitzunehmen und aufs Parkett zu transportieren. Assem Marei (13,2) und Kameron Taylor (10,5) sind momentan Bambergs beste Schützen. Der Ägypter holt mit im Schnitt 6,5 zudem Broses meiste Rebounds. Bester Assistgeber ist Paris Lee mit 6,2.
Roel Moors: „Wichtig wird sein, dass wir versuchen, ihnen ihr schnelles Passspiel wegzunehmen. Sie haben gute Schützen, sind zudem nicht umsonst das beste Assistteam der EuroLeague. Das heißt für uns: wir müssen einmal mehr defensiv stark stehen. Daraus ergeben sich dann auch unsere Offensivaktionen. Wir haben im BBL-Spiel gezeigt, wie es gehen kann, sie zu ärgern. Wir waren über 35 Minuten ebenbürtig. Jetzt müssen wir diese Leistung nur über die kompletten 40 Minuten abrufen.“
Das Pokalhalbfinale ist das erste Heimspiel der diesjährigen Cupserie für Brose Bamberg. Nach Siegen in Gießen und in Braunschweig kann das Team somit erstmals vor eigenem Publikum spielen. Ein Fakt, der auch für Vorjahressieger Louis Olinde nicht unerheblich ist.
Louis Olinde: „Sicherlich geben uns unsere Fans noch ein paar Extraprozent. Vor allem in kritischen Phasen können sie uns pushen. Das haben wir in dieser Saison schon mehrfach gespürt. In einem Halbfinale ist es nochmals etwas anderes. Es ist ein Spiel, das man gewinnen muss, wenn man weiterhin die Chance auf einen Titel haben will. Und das wollen wir. Das Gefühl nach der Sirene letztes Jahr im Finale war unbeschreiblich. Das will ich wiederhaben, dafür werden wir alles geben. Gegen Berlin kommt es vor allem auf unsere Defensive an. Dazu will ich auch meinen Teil beitragen.“
Gerade einmal um die fünf Stunden Schlaf gibt es für Team und Staff nach der Partie gegen Berlin, denn bereits am Montagmorgen um fünf Uhr geht der Bus Richtung Flughafen Nürnberg, von wo aus es nach Montenegro geht. Dort steht am Dienstag das nächste wichtige Champions Leaguespiel gegen Mornar Bar auf dem Programm. <8pm-TV)