Brose Bamberg ist im MagentaSport BBL Pokalviertelfinale bei den Basketball Löwen Braunschweig gefordert. Spielbeginn in der Braunschweiger Volkswagen Arena ist am Samstag um 18 Uhr. Die Partie gibt es wie gewohnt live und exklusiv auf MagentaSport. „Siegen oder fliegen“, „Do or die“ oder einfach Pokalviertelfinale: In jedem Fall ist die Ausgangslage klar, wenn der aktuell Tabellenvierte der easyCredit BBL beim -zehnten antritt. Wer gewinnt ist eine Runde weiter und steht im Halbfinale. Dabei befinden sich beide Teams momentan in einem kleinen Loch, beide haben nämlich die letzten vier Spiele – Brose dabei wettbewerbsübergreifend – verloren. Die Frage also am Samstag: wem gelingt es, die Negativserie zu beenden? Schaut man sich die nackten Zahlen an, dann hat Braunschweig auf dem Papier die besseren Karten, erzielen sie doch mit im Schnitt 89,9 Punkten 4,4 mehr als die Bamberger. Die treffen dafür besser: 51,1% aus dem Feld bedeuten ligaweit Platz zwei. Auch die 40,1% von jenseits der Dreierlinie können sich sehen lassen. Im Vergleich: Braunschwieg hat eine Gesamttrefferquote von 47,3%, aus der Distanz sind es 30,5%. Dafür packen die Niedersachsen besser beim Rebound zu (39,8/36) und verteilen mehr direkte Korbvorlagen (21,7/19,7). Prinzipiell ist die Volkswagenhalle ein gutes Pflaster für Bamberger Teams: von den letzten 25 Aufeinandertreffen gingen 18 an Brose. Allerdings: das letzte Spiel dort verloren die Gäste deutlich mit 66:92.
Ähnlich wie Brose Bamberg wissen auch die Basketball Löwen Braunschweig noch nicht so ganz, wo sie in dieser Saison bislang eigentlich stehen. Fünf Siege gab es in den ersten sechs Spielen, darunter auch der Erfolg im Pokal in Ludwigsburg. Einzig in München musste sich das Team von Neu-Coach Pete Strobel knapp geschlagen geben. Danach allerdings der Bruch. Seit 3. November warten die Niedersachsen nun bereits auf Sieg Nummer sechs, denn seitdem gab es nur Niederlagen. In Bayreuth, in Vechta, in Ludwigsburg, zuletzt am Wochenende Zuhause gegen die Hamburg Towers. Da verschliefen die Löwen das erste Viertel nahezu komplett, lagen nach zehn Minuten bereits mit 18:32 in Rückstand. Am Ende halfen auch vier zweistellig punktende Spieler nichts, um die erste Heimniederlage der Saison abzuwenden. Bester Werfer in den bisherigen Partien war Scott Eatherton. Der Center ist bislang für durchschnittlich 17,1 Punkte gut. Seine 8,6 Rebounds im Schnitt pro Spiel sind nicht nur Braunschweiger Spitzenwert, sondern bringen ihn auch auf Platz eins der besten Rebounder der BBL. Bester Assistgeber der Niedersachsen ist Trevor Releford mit 6,4. Insgesamt betrachtet sind die Basketball Löwen eines der ausgeglichensten Teams der Liga. Sechs Spieler punkteten bislang im Schnitt zweistellig, darunter auch Kostja Mushidi. Der allerdings wird diese Statistik nicht weiter verbessern können. Wie die Basketball Löwen am Freitagvormittag bekanntgaben, hat sich der Verein „aus disziplinarischen Gründen und mit sofortiger Wirkung“ vom 21-Jährigen getrennt.
Brose Bamberg qualifizierte sich durch einen 72:66-Erfolg in Gießen für das Pokalviertelfinale. Seit diesem Spiel am 29. September ist allerdings einiges passiert. Zuletzt gab es wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen in Folge. Dabei fiel auf: Brose hat ein Problem Spiele zuzumachen. Bestes Beispiel hierfür die Partie unter der Woche gegen Nymburk. Dreimal lag Bamberg zweistellig in Führung, am Ende aber reichten nur neun erzielte Punkte im letzten Viertel ein weiteres Mal nicht, um das Spiel zu gewinnen. Dennoch gibt es auch viel Positives. Brose gehört in der BBL mit lediglich 77 zugelassenen Punkten etwa zu den abwehrstärksten Teams der Liga. Darauf gilt es weiter aufzubauen, die defensive Identität gilt es weiter zu stärken. Offensiv ist Assem Marei aktuell Bambergs korbgefährlichster Werfer auf nationalem Parkett mit im Schnitt 13,2 Punkten. Der Ägypter ist zudem Broses bester Rebounder mit durchschnittlich 6,7. Paris Lee verteilt mit 6,2 im Schnitt die meisten direkten Korbvorlagen.
Roel Moors: „Sie haben eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die vor allem Firepower besitzt. Man darf sie nicht ins Laufen kommen lassen. Scott Eatherton ist natürlich einer ihrer Schlüsselspieler. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen und uns alleine auf ihn zu fokussieren. Für uns ist wichtig, dass wir es endlich schaffen, unser Spiel konstant über 40 Minuten aufs Parkett zu bringen.“
Eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte bedeutet das Pokalviertelfinale für Christian Sengfelder. Der 24-Jährige war letzte Saison einer der Shootingstars der BBL und maßgeblich mit verantwortlich, dass es Braunschweig in die Playoffs schaffte.
Christian Sengfelder: „Pokalspiele sind immer etwas Besonderes. Es ist der erste Titel der Saison, der zu vergeben ist. Außerdem sind wir Titelverteidiger, daher wollen wir natürlich eine Runde weiter kommen. Aber es wird schwer. Braunschweig ist ein gutes Team, das momentan ähnliche Probleme hat wie wir.“
Nach Braunschweig ist vor Novgorod, denn bereits am Sonntag beginnt für Brose Bamberg die Reise zum letzten Auswärtsspiel des Jahres ins kalte Russland. Dort steht am Dienstag das letzte BCL-Spiel 2019 gegen Nizhny Novgorod auf dem Programm. (pm_TV)